Nach langer Schreibpause muss ich mich hier auch mal wieder zu Wort melden, wobei das im Wesentlichen dem Frustabbau dient.
Wir haben im vergangenen Jahr so einige Gartenbau-Arbeiten von einer Braunschweiger Firma erledigen lassen, die auch eng mit dem Baugebiet verbunden ist. Was gut funktioniert hat war das Pflastern, es wurde pünktlich und gut erledigt, so dass wir tatsächlich auch beim Einzug schon trockenen Fußes ins Haus gekommen sind. Was danach folgte ist mal wieder ein mustergültiges Beispiel, wie man einen Kunden, der dem beauftragten Unternehmen ja grundsätzlich zunächst positiv gegenübersteht (sonst hätte man den Laden ja kaum beauftragt), durch beständiges Ignorieren und Desorganisieren vor den Kopf stößt und dauerhaft gegen sich aufbringt, völlig unabhängig davon, ob die Arbeit nachher gut oder weniger gut war.
Ich war zwischen März und Mitte/ Ende Mai jede Woche mindestens 3 mal damit beschäftigt, daran zu erinnern, dass noch verschiedene Arbeiten ausstehen wie z.B. das Verteilen von Erde und das Anlegen des Rasens. Ständig wurden mir Termine genannt, die dann aber doch scheinbar wieder dem Reich der Phantasie entsprangen. Wenn dann mal jemand da war wurde zum Teil recht luschig gearbeitet (z.B. sollte der Kelleraushub (Lehm) auf dem Grundstück verteilt werden und der Mutterboden oben drüber; verteilt wurde wild und frei Schnauze, so dass wir einige Ecken haben, die Lehm als Oberboden haben und damit entweder knochentrocken oder patschnass sind). Kurzum war es ein miserables Kundenerlebnis, ich möchte nicht ständig falsch oder gar nicht informiert werden und dem Auftragnehmer dauerhaft hinterher rennen. Das sehen einzelne Mitarbeiter der Firma scheinbar anders, der Bauleiter für unser Vorhaben meinte später zu mir, meine Beschwerde bei der Geschäftsführerin über seine ständige Nicht-Erreichbarkeit und das Nicht-Einhalten von Terminen hätte „bei uns im Büro für nicht so gute Stimmung gesorgt“. Herr G., nochmal zum mitschreiben: Ich bin nicht für „gute Stimmung im Büro“ zuständig, ich bin der Auftraggeber, der die Vorgaben macht und hinterher bezahlt.
Damit kommen wir dann auch schon zum Anlass meiner Wortmeldung.. Ich bin grundsätzlich durchaus geduldig, bis zu einem gewissen Punkt. Die Gartenbaufirma hat es aber mittlerweile geschafft, mich weichzukochen. Mitte Januar diesen Jahres erreichte uns die Rechnung über die ausgeführten Arbeiten (die zunächst ein Postrückläufer war, da sie zu unserer alten Wohnung geschickt wurde). Nach Durchsicht der Rechnung habe ich meine Anmerkungen zu verschiedenen Implausibilitäten an den zuständigen Sachbearbeiter der Firma weitergeleitet (z.B. wurden 50% mehr Fläche als „Vorbereitung Vegetationsschicht durch Fräsen“ abgerechnet als angelegt wurden). Daraufhin dauerte es nun (mit einigen Nachfragen meinerseits, wann denn wohl mit einer Bearbeitung zu rechnen sei) bis Ende Februar, bis sich etwas tat. Die Herren kamen also eines Tages zu uns raus und haben Flächen vermessen, tatsächlich fand ich zwei Tage später eine neue „Proberechnung“ in meinem E-Mail-Postfach. Einen weiteren Tag später gab ich meine Rückmeldung, es dauerte wieder (gleiches Prozedere mit Rückfragen etc.) bis Anfang April, bis man sich in der Lage sah, eine Rechnung zu verschicken, in der nichts von meinen Anmerkungen berücksichtigt war. So hat diese Firma bei uns ca. 120m² gepflastert, rechnet jetzt aber rund 200m² Fläche (rückgerechnet aus m³ und Schichtstärke) ab, die sie angeblich ausgekoffert haben wollen. Begründung: „das haben die Arbeiter vor Ort so aufgeschrieben“. Danke, ich schreibe auf meiner Überweisung dann auch einfach eine Stelle weniger auf, das scheint ja ein valider Grund zu sein, sch..ß doch drauf, ob das Sinn macht.
Langsam bin ich jedenfalls am verzweifeln. Es geht mir nicht darum, ob es nun 200 EUR mehr oder weniger sind, aber aus meiner Sicht sollte eine solche Rechnung nachvollziehbar und konsistent sein und mir nicht das Gefühl geben, über den Nuckel gezogen zu werden. Vielleicht machen sich die Sachbearbeiter oder Herr G. auch einfach nur einen Spaß daraus, mich mit diesem Kram zu nerven.
Achso, falls irgendwer eine Empfehlung für einen Gartenbauer braucht, ich hätte zumindest schonmal einen Kandidaten für die Blacklist.
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